BRS News
(Wie sehr) sind Milchkühe Nahrungskonkurrenten des Menschen (Teil 2)?
Bereits der ersten Teil des proteinmarkt-Fachbeitrags beschäftigte sich mit der Frage, wie die Ernährung der bisher stets angewachsenen Weltbevölkerung gesichert werden soll, ohne weitere negative Auswirkungen auf die Umwelt hervorzurufen. Vor diesem Hintergrund werden oftmals auch Veränderungen der Tierhaltung gefordert, geht es doch um die Konkurrenz zwischen menschlichen Nahrungsmitteln und tierischen Futtermitteln, wie z. B. in der Debatte Trog oder Teller
(DBV 2022). Während im ersten Teil über die Ausführungen zur Flächennutzung, zur Nahrungsmittel- und Flächenkonkurrenz sowie zum Ausmaß der Nahrungskonkurrenz der Nutztierhaltung berichtet wurde, widmet sich der zweite Teil des proteinmarkt-Beitrags nun speziell der Nahrungskonkurrenz von Milchkühen und schlussendlich möglichen Anpassungsstrategien.
FLI bestätigt aviäre Influenca bei Füchsen
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat bei Proben von vier Füchsen aus Niedersachsen eine Infektion mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAIV) vom Subtyp H5N1 bestätigt. In Anbetracht der stetigen Anwesenheit des Virus in Wildvogelpopulationen seien solche Übertragungen durch den Kontakt von Fleischfressern mit HPAIV-infizierten Wildvogelkadavern nicht unerwartet. Mit weiteren Fällen, insbesondere bei wildlebenden Fleischfressern, sei aufgrund der weiten Verbreitung von HPAIV H5N1 daher auch Deutschland zu rechnen, so das Institut. In Proben von Nerzen (aus einer Pelztierfarm in Spanien) und vereinzelt auch in Mardern, Füchsen, Robben und Grizzlybären wurden erste Virusmutationen nachgewiesen, die den Viren Vorteile bei der Vermehrung in Säugetieren verschaffen. Wie das Institut mitteilt, seien die beobachteten Mutationen aber nur erste Schritte in Richtung einer Anpassung, für eine effektive Übertragung von Säugetier zu Säugetier müsse das Virus eine Reihe weiterer Hürden überwinden, wofür es bisher keine Anzeichen gäbe. Dennoch müsse beim Handhaben erkrankter und verendeter wildlebender Fleischfresser ein hohes Maß an Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.
Anliegen des Bauernverbandes zur Agrarministerkonferenz
Anlässlich der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz 2023 im schleswig-holsteinischen Büsum fordert der Deutsche Bauernverband in einem Anliegenpapier die Agrarminister der Länder und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dazu auf, kurz- und langfristige Maßnahmen zum Erhalt der heimischen Landwirtschaft und zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung in Deutschland auf den Weg zu bringen. Entscheidend ist aus Sicht des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, den Umbau der Tierhaltung praxisgerecht zu organisieren: Die Betriebe brauchen dringend eine echte Perspektive. Das hat höchste Priorität.
Darüber hinaus ist aus Sicht des DBV ein Kurswechsel beim EU-Naturschutzpaket notwendig. Wir Landwirte werden auch weiterhin unseren Teil zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, aber die Vorschläge der EU-Kommission zur Wiederherstellung der Natur in Verbindung mit dem Vorschlag für die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln werden für die landwirtschaftlichen Betriebe und die Ernährungssicherung in Europa fundamentale, negative Auswirkungen haben
, so Bauernpräsident Rukwied.
Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen der DGE - Überarbeitung und Weiterentwicklung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. hat den Auftrag vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erhalten, die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen für Deutschland zu erstellen.
Der Schwerpunkt in der überarbeiteten Ableitung liegt auf der Reduzierung des Verzehrs von Lebensmittelgruppen, die mit der Entstehung von ernährungsmitbedingten Krankheiten verbunden sind. Zusätzlich hat die Minimierung von schädlichen Umwelt- und Klimaeffekten (Treibhausgasemission und Landnutzung) Priorität in der Ableitung der FBDG.
Die öffentliche Kommentierung (Konsultationsprozess) der überarbeiteten lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen für Deutschland startet am 13.03.2023 und endet am 23.04.2023. Um einen transparenten Prozess zu gewährleisten, müssen Expert*innen, die sich an diesem Prozess beteiligen, alle Umstände offenzulegen, die zu einem potenziellen Interessenkonflikt führen könnten. Diese werde gemeinsam mit den eingegangenen Kommentaren veröffentlicht.
Rinder – die perfekten Upcycler für Gras und Co!
Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) zeigt die Vorteile der Nutztierhaltung in der Ressourcenverwertung auf. Viele Grünlandflächen sind aufgrund ihrer Lage oder Bodenbeschaffenheit nur schwer oder gar nicht als Ackerland zu bewirtschaften. Für Natur- und Umweltschutz, aber auch als Ursprung hochwertiger Lebensmittel sind sie besonders wertvoll. Ohne eine Nutzung dieser Flächen würde das Grünland jedoch allmählich verbuschen und damit aus der Landschaft verschwinden. Rinder sind hier Teil der Lösung, so der RLV.
11 Fakten über Antibiotikaeinsatz bei Tieren, die gängige Mythen entlarven
Die europäische Organisation EPRUMA, in der Veterinärmediziner, Landwirte und landwirtschaftliche Genossenschaften, Tierarzneimittelhersteller, Futtermittelhersteller sowie Fachleute aus den Bereichen Tiergesundheit und nachhaltiger Landwirtschaft zusammenarbeiten, stellt eine Übersicht zur Verfügung, die mit einigen der größten Missverständnisse und Fehlinformationen über den Einsatz von Antibiotika bei Tieren in der EU aufräumt. So werden beispielsweise Aussagen wie Nutztiere verwenden mehr Antibiotika als Menschen
, Antibiotika werden eingesetzt, um das Wachstum von Nutztieren zu fördern
oder Antimikrobielle Resistenzen beim Menschen sind das Ergebnis des übermäßigen Einsatzes von Antibiotika bei Tieren
fachlich entlarvt.
USA: Fleischkäufe steigen über das Niveau vor der Pandemie
Die amerikanischen Verbraucher kaufen mehr frisches Fleisch als vor der COVID-19-Pandemie und achten beim Fleischkauf mehr auf den Preis. Dies geht aus dem 18. jährlichen Bericht "Power of Meat" hervor, der vom Meat Institute und der FMI-The Food Industry Association veröffentlicht wurde. 78 Prozent der Amerikaner bezeichnen sich selbst demnach als Fleischesser
. Durchschnittlich wird vier Mal pro Woche Fleisch gegessen.
Bedeutung tierischer Lebensmittel zur Vermeidung von Nährstoffdefiziten
Eine gute Ernährung ist von grundlegender Bedeutung für die menschliche Gesundheit. Schätzungsweise jeder fünfte Todesfall bei Erwachsenen wird weltweit auf eine suboptimale Ernährung zurückgeführt. Der rapide Anstieg von Fettleibigkeit und Stoffwechselkrankheiten wie Herzkrankheiten, Krebs und Diabetes ist zum Teil auf eine weltweite Ernährungsumstellung auf eine Ernährung mit großen Mengen an ultraverarbeiteten Lebensmitteln zurückzuführen, die raffinierter, kaloriendichter und nährstoffärmer sind; viele von ihnen wurden neu formuliert, um Alternativen zu Grundnahrungsmitteln zu schaffen, z. B. aromatisierter Reis und Mischgerichte wie Tiefkühlpizza und Burritos.
Was macht eigentlich ein Massentierhalter…
… fragte sich Miriam Haltmeier, Schauspielerin am Staatstheater Meiningen. Warum? Sie wollte in dem sehr bemerkenswerten Theaterstück "Alte Sorgen" die Rolle einer jungen Frau spielen, die in einem Schweinemastbetrieb arbeitet. Auch wenn die Tierhaltung in der Aufführung tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle spielte, war die Frage der Darstellung doch spannend genug, mehr zu über diese Arbeit erfahren, um sie spielen zu können! Dafür besuchte sie gemeinsam mit dem Meininger Bürgermeister Fabian Giesder im Januar die Poels Schweinezucht GmbH in Südthüringen
Lebensmittel enthalten seit jeher Insekten oder Insektenteile
In den Tropen sind Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle. Für uns ist die Produktion von Insekten keine Option, glaubt der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer. Im Beitrag Lecker, Läuse, lausige Argumente
(achgut.de, 21.03.2023) informiert er, dass nicht nur das Klima bei uns zu kalt sei; eine Insektenkultur würde mehr Ressourcen verbrauchen, als sie zur Versorgung beitragen könnte
. Der Beitrag bietet eine Reihe an Überraschungen, die dem Normalverbraucher kaum bekannt sein dürften.