BRS News
Burkina-Faso: was steckt hinter der Abkehr von BT-Baumwolle?
Point - Der Baumwoll-Anbau spielt eine wichtige Rolle für das westafrikanische Land Burkina Faso. Etwa 300.000 Kleinbauern produzieren dort das «weisse Gold», es wird geschätzt dass Anbau und Verarbeitung zwischen 15-20% des Erwerbseinkommen des Landes beitragen. Um die globale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zunehmende Probleme mit der chemischen Schädlingsbekämpfung zu umgehen, wurde der Einsatz gentechnisch veränderter, insektenresistenter Bt-Baumwollsorten erwogen. Nach Einkreuzung der Resistenz-Eigenschaft in lokale Baumwollsorten und dem Aufbau der erforderlichen Biosicherheits-Gesetzgebung wurden ab dem Jahr 2003 Freilandversuche durchgeführt. Aufgrund der positiven Resultate erfolgte im Jahr 2008 die Markt-Freigabe. Bis 2013 erreichte der Anteil der gentechnisch veränderten Baumwoll-Sorten in Burkina Faso fast 70%, und blieb bis 2015 auf diesem hohen Niveau.Für die meisten Landwirte hatte die Einführung der Bt-Baumwolle positive Auswirkungen. Warum kehren die Bauern dem Saatgut jetzt den Rücken? Nicht freiwillig, wie Jan Lucht im Point-Newsletter 179/2017 informiert.
Neue Zuchtmethoden sichern Welternährung
Point - Reis ist von großer Bedeutung für die Ernährung, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung benötigt ihn als Grundnahrungsmittel. An die züchterische Verbesserung von Reis werden vielfältige Ansprüche gestellt: höhere Erträge, Unempfindlichkeit gegen ungünstige Klimaverhältnisse wie Dürre, Hitze oder Überflutung, Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten, und sparsamer Ressourcenverbrauch (Dünger, Wasser). Die Arbeit der Züchter wird durch eine enorme Fülle an verfügbaren Reissorten mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften erleichtert. So finden sich in der Saatgut-bank des internationalen Reisforschungsinstituts IRRI über 100.000 verschiedene Reissorten und –Varietäten aus der ganzen Welt.
Oft unterscheiden sich die Gene verschiedener Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften nur in einzelnen Buchstaben des DNA-Alphabets. Wenn es möglich wird, gezielt einzelne dieser Buchstaben zu verändern, lassen sich so Eigenschaften viel schneller zwischen Reissorten übertragen als dass dies mit klassischer Züchtung möglich ist, und ohne zugleich – wie bei einer herkömmlichen Kreuzung – viele unerwünschte Eigenschaften mitzuschleppen. Chinesische Forscher haben nun ein solches Verfahren für Reispflanzen beschrieben.
Quelle: Yuming Lu & Jian-Kang Zhu 2016, Precise Editing of a Target Base in the Rice Genome Using a Modified CRISPR/Cas9 SystemCas9 system. Mol Plant, in press 06.12.2016, (doi: 10.1016/j.molp.2016.11.013); Jingying Li et al. 2016, Generation of targeted point mutations in rice by a modified CRISPR/Cas9 system, Mol Plant, in press 08.12.2016 (doi: 10.1016/j.molp.2016.12.001); Gezielte Genomveränderungen von Reis: CRISPR/Cas9-Abwandlung ermöglicht Basen-Editierung, Pflanzenforschung.de, 02.01.2017
FarmFacts GmbH passt Schnittstelle zur Erzeugerringdatenbank an
Die Beratungs- und Erzeugerringe in Deutschland werten nach einem einheitlichen Standard erhobene Daten gemeinsam in der Erzeugerringdatenbank überregional aus. Mit der regionalen Auswertungen für das Wirtschaftsjahr 2015/2016 mussten die Schnittstellen geändert werden, um auch Betriebe auswerten zu können, die an der Initiative Tierwohl teilnehmen.
Mehrere Anbieter haben die neue Schnittstelle bereits angepasst. Soeben hat das Unternehmen FarmFacts GmbH die Schnittstelle für sein Programm "AO-Tier" geändert. Das Update wird im Laufe des 1. Quartals 2017 ausgeliefert werden.
Feinstaubhysterie zu Sylvester?
Auch wenn das private Silvesterfeuerwerk einmal im Jahr zu einer Grenzwertüberschreitung beiträgt und die Lärm- und Geruchsbelästigung zurecht nicht jedem gefällt, ist weder das Böllern selbst besonders giftig, noch hat es im Jahresverlauf große Auswirkungen.Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Dr. Jörg Peterund Katja Fels (Pressestelle RWI) in der Unstatistik für den Monat Januar 2017. Die Wissenschaftler widersprechen damit einer Pressemeldung des Umweltbundesamtes, die die zum Jahreswechsel in die Luft geblasene Menge Feinstaub (PM10) mit rd. 4.000 Tonnen angeben - soviel wie rd. 15 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. Laut RWI habe der Spitzenwert für Leipzig bei beachtlichen 1.860 Mikrogramm pro Kubikmeter und für Berlin bei 647 Mikrogramm pro Kubikmeter gelegen. Bereits in der zweiten Nacht seien in diesen Städten keine Grenzwertüberschreitung mehr feststellbar gewesen und -
bisher gebe es keine Belege für gesundheitliche Risiken durch punktuell sehr hohe Feinstaubbelastungen bei gesunden Menschen. Der EU-Richtwert list bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter und darf an 35 Tagen des Jahres nicht überschritten werden.
Zum Vergleich: Für drei Milliarden Menschen in Entwicklungsländern, die ihre Mahlzeiten mangels Strom und Gas mit Feuerholz zubereiten, sind durchschnittliche Feinstaubbelastungen von etwa 900 Mikrogramm pro Kubikmeter tagtäglich Realität, schreiben die Autoren.
Übrigens:
Laut Europäischer Lebensmittelbehörde EFSA soll jeder gesunde Mensch am Tag in seinem Stoffwechsel stolze 70 Gramm Formaldehyd erzeugen.
GFS-TopShop-Winteraktion
Der GFS-TopShop bietet im Rahmen seiner Winteraktion 2017 viele deutlich reduzierte Artikel zu attraktiven Preisen an. In diesem Jahr läuft die Aktion vom 30. Januar bis zum 5. März 2017. Präsentiert werden ausgewählte Produkte aus den Kategorien Beschäftigungsmaterial für Schweine, Abferkelung, Fliegenbekämpfung, Bautenschutz, Stallreinigung und Desinfektion.Auf den Agrar-Unternehmertagen (7.2. - 10.2.2017 in Münster) finden Sie die GFS-Top-Animal Service GmbH in Halle Mitte - Stand 5220.
Einstreu: Hochrisikofaktor für die Einschleppung der Geflügelgrippe
Stroheinstreu gilt Tierschützern als Indikator für eine besonders tiergerechte Tierhaltung. Dass damit auch Risiken für die Tiere und das Betreuungspersonal verbunden sind, blenden viele Personen aus. Der Veterinärmediziner Prof. Franz J. Conraths vom Friedrich-Loeffler-Institut hält auf Nachfrage vonagrarheuteEinstreu als Hauptrisikofaktor für die hochinfektiöse Geflügelgrippe. Ein Kothaufen eines Wildvogels reiche aus, um eine ganze Herde zu infizieren.
Das Risiko lässt sich auf andere Tierarten übertragen.So gilt die Einstreu für die Brucellose als Hauptvektor.
Bei der Diskussion um das geeignete org. Beschäftigungsmaterial dürfen derartige Risiken auf keinen Fall ausgeblendet werden. Das gilt inbesondere für Regionen mit hohem Wildschweineaufkommen. Erstaunlich ist, dass sich sowohl die Berufsgenossenschaften, die Tierseuchenkassen und die Versicherungsunternehmen derzeit bei den Diskussionen um mehr Tierwohl (durch Stroh) zurückhalten.
Mögliche Alternativen könnte hygienisiertes Beschäftigungsmaterial sein.
DLG-Traineeprogramm startet in eine neue Runde!
Seit mehr als 20 Jahren können junge Nachwuchskräfte das DLG-Traineeprogramm als Sprungbrett in Führungspositionen des Agribusiness sowie in landwirtschaftliche Unternehmen nutzen. Das Programm besteht aus Seminar- und Praxiswochen und dauert rund neun Monate. Aktuell können Bewerbungen für den Ende August startenden Jahrgang 2017/2018 eingereicht werden. Die maximale Teilnehmerzahl ist auf 22 Personen begrenzt. Interessenten erhalten ausführliche Informationen bei der DLG-Akademie. Ansprechpartnerin ist Nicola Vohralik, Tel. 069/24788-358, Fax 069/24788-336, E-mail: traineeprogramm@dlg.org. Schriftliche Anfragen bzw. Bewerbungen sind an die DLG-Akademie, Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt am Main, zu richten.Forum Moderne Landwirtschaft zieht Bilanz zum ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche 2017
Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forum Moderne Landwirtschaft, zieht Bilanz zum ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche 2017:Der ErlebnisBauernhof war einer der Publikumsmagneten der Grünen Woche. Ich freue mich, dass wir vor allem auch junge Berliner Familien dafür begeistern konnten, zu entdecken, welcher Frühstückstyp sie sind und wie die einzelnen Produkte ihres Frühstücks von der modernen Landwirtschaft erzeugt werden. Das Thema und die vielfältige Umsetzung unserer rund 50 Partner waren ein voller Erfolg.
Der Kampf um den Stall
Anlässlich der Grünen Woche in Berlin waren wieder viele Menschen mit Forderungen unterwegs, die bei Ökonomen für Unverständnis sorgen. Vordergründig geht es um eine Agrarwende. Tatsächlich geht es aber um viel mehr. Es geht um die Klärung, welche Rolle Deutschland für die Versorgung einer steigenden Weltnachfrage nach tierischen Lebensmitteln künftig spielen soll bzw. darf. Während Wissenschaftler u.a. aus Gründen des Klimaschutzes einen Ausbau des internationalen Handelns fordern, setzen die Unterstützer der "Agrarwende" auf Extensivierung. Unterschiedlicher können die Forderungen nicht sein.Es lohnt daher, sich intensiv mit den Argumenten beider Seiten zu beschäftigen. Der Soziologe Klaus Alfs tut dies anhand einer Rezension des Buches von Anton Hofreiter
Fleischfabrik Deutschland, Untertitel:
Wie die Massentierhaltung unsere Lebensgrundlagen zerstört und was wir dagegen tun können.
FDP sieht hessische Schweinehaltung in kleinen Betrieben gefährdet
CDU und Grüne gefährden mit ihrer Landwirtschaftspolitik die Existenzgrundlage gerade kleinerer Betriebe in Hessen, heißt es in einer Pressemeldung der hessischen FDP.
Die völlig überstürzte Umsetzung des Urteils zum Kastenstand hat zur Folge, dass viele weitere hessische Betriebe vor dem Aus stehen. Damit werden wir zukünftig noch mehr Ferkel aus Polen oder Dänemark importieren müssen. Statt unsere heimischen Ferkelerzeuger zu unterstützen, werden lange Tiertransporte billigend in Kauf genommen, um grünideologische Politik gegen unsere Landwirte zu betreiben Die Grünen, die immer behaupten, dass sie eine bäuerliche Landwirtschaft unterstützen, entziehen so den hessischen Schweinebauern die Existenzgrundlage und fördern Großstrukturen in anderen Bundesländern.
Anm. d. Red.: Die FDP macht sich zu Recht Sorgen. Daher haben sich die Amtschefs der Länder auf Ihrer Sitzung am 18.01. auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Jetzt ist die Politik gefordert, damit Prognosen der FDP nicht eintreten. Das wäre ein Desaster nicht nur für Hessen, sondern für die gesamte Branche incl. der Vor- und nachgelagerten Unternehmen.