BRS News
Neues Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die neueste Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vorgelegt. Das Jahrbuch 2022 enthält umfangreiche Daten zu allen Bereichen der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Deutschland sowie der EU. Die Publikation enthält 284 Tabellen, davon 32 über die EU-Mitgliedstaaten. Die verschiedenen Tabellen stellen die Entwicklung wichtiger Kennzahlen dar, beispielsweise zu den Anteilen verschiedener Kulturarten an der Ackerfläche, zur Entwicklung des Viehbestandes in Deutschland, zum Pro-Kopf-Verbrauch ausgewählter Nahrungsmittel und dem Inlandsabsatz von Handelsdünger. Die Tabellen werden fortlaufend unter www.bmel-statistik.de/jahrbuch aktualisiert. Dort können diese sowie auch weiterführende Tabellen kostenlos heruntergeladen werden. Das Statistische Jahrbuch 2022 ist für 39,90 Euro (ISBN 978-3-8308-1439-9) im Buchhandel oder direkt im BLE-Medienservice unter der Bestellnummer 0694 oder als kostenloser Download erhältlich.
Futterzusatzstoffe könnten die Methanemissionen von Nutztieren um 90 Prozent senken
Der Anteil der gesamten Landwirtschaft an den Treibhausgasemissionen in Deutschland liegt bei etwa 8 Prozent, davon entfällt die Hälfte auf die Tierhaltung, wobei die Rinderhaltung den Löwenanteil ausmacht. Auch verglichen mit den Hauptemittenten wie Industrie, Energiesektor, Verkehr und Transport sind die Emissionen rel. gering. Bezogen auf den tierischen Hauptemittenten (Rinderhaltung) sind das umgerechnet 3 Prozent der dt. Gesamtemissionen. Trotzdem muss die Landwirtschaft zur Emissionsminderung beitragen. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Am effektivsten scheinen Futterzusatzstoffe zu sein, schreibt die Wissenschaftsjournalistin Eliza Borrello für abc-news.
Bundesweites Netzwerk „LeguNet“ nimmt Arbeit auf
Mit rund 5,2 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Modellhafte Demonstrationsnetzwerk zur Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Körnerleguminosen in Deutschland
(LeguNet). Bis 2025 sollen damit Anbau, Verarbeitung und Verwertung von Hülsenfrüchten wie beispielsweise Erbsen, Bohnen oder Lupinen mit regionalen Partnern in ganz Deutschland gefördert werden. Das LeguNet
besteht aus 16 Partnerinstitutionen. Zudem werden in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands zahlreiche teilnehmende Praxisbetriebe Anbau und Verwertung demonstrieren: Sie setzen aktuelle Forschungsergebnisse auf ihren Feldern um und zeigen Einsatzmöglichkeiten in der Fütterung ebenso wie Aufbereitungs- und Absatzwege für den Lebensmittelmarkt.
Weitere Informationen zum Netzwerk und Möglichkeiten zur Beteiligung finden Sie hier.
Pandemierisiko steigt, wenn Arzneimittelverfügbarkeit sinkt
Während One Health auf globaler Ebene an Zugkraft gewinnt, um neu auftretende Gesundheitsbedrohungen zu bekämpfen, gibt es erhebliche Hindernisse für die Umsetzung in sich entwickelnden Ländern aufgrund fehlender Investitionen in Tiergesundheitssysteme. Ausbrüche von Tier- und Zoonosen sowie Resistenzen gegen antimikrobielle Mittel sind die unvermeidliche Folge dieses Mangels an Investitionen. Das geht aus einem 47-seitigen Bericht ("The case for investing in animal health to support One Health"), den Brooke und Partner soeben veröffentlicht haben. Die Autoren empfehlen stärkere Investitionen in Tiergesundheitspersonal, Überwachung und verbesserten Zugang zu Tierarzneimitteln und Impfstoffen, um die Tiergesundheitssysteme zu stärken. Es muss auch eine bessere Kommunikation und einen besseren Datenaustausch zwischen den One-Health-Sektoren geben.
Psychopharmaka wirken wie Antibiotika: sie fördern die Resistenzbildung bei Bakterien
Eine steigende Antibiotikaresistenz bedroht die globale Gesundheit. Antidepressiva werden in großen Mengen konsumiert und haben einen ähnlichen Anteil am Arzneimittelmarkt (4,8 %) wie Antibiotika (5 %). Während Antibiotika als Hauptursache für die zunehmende Antibiotikaresistenz gelten, wird dem Beitrag von Antidepressiva zu diesem Prozess wenig Aufmerksamkeit geschenkt, glaubt Jianhua Guo, Mikrobiologe an der Universität Queensland in Brisbane. Sein Team konnte nachweisen, Antidepressiva in klinisch relevanten Konzentrationen eine Resistenz gegen mehrere Antibiotika hervorrufen, selbst nach kurzer Einwirkung. Auch die Antibiotika-Persistenz wurde erhöht.
Pressegespräch mit Ministerin Gorißen: Mehr Planungssicherheit für Landwirtinnen und Landwirte, mehr Tierwohl in den Ställen
Viele familiengeführte Höfe blicken mit Sorge in die Zukunft. Um einen Umbau der Tierhaltung im Sinne der Bedürfnisse von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu tierwohlgerechter Haltung vollziehen zu können, braucht es mehr Planungssicherheit für Landwirtinnen und Landwirte. Die heimische Nutztierhaltung ist eine wichtige Säule der landwirtschaftlichen Familienbetriebe, der Kulturlandschaft und ein elementarer Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es rund 15.000 tierhaltende Betriebe.
Wie müssen also praktikable Rahmenbedingungen zur Sicherung einer starken, heimischen Landwirtschaft aussehen, damit die Betriebe in Zeiten des Umbruchs mitgenommen werden – unabhängig von ihrer Größe? Was muss geschehen, dass die vielen Familienbetriebe ihre Tierhaltung an die neuen Anforderungen anpassen können? Nordrhein-Westfalen beschreitet hier seit Jahren einen konstruktiven Weg.
Über die Herausforderungen, Probleme und Pläne der Bundes- und Europapolitik zum Umbau der Tierhaltung lädt Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen zu einem Pressefrühstück ein.
Eine Abschaffung von Biokraftstoffen nützt weder dem Klima noch beseitigt es den Hunger

Elmar Baumann ist Geschäftsführer beim Biokraftstoffverband (VDB). Im Internetportal "Klimareporter.de" skizziert er die Folgen einer deutschen Politikänderung für Biokraftstoffe: eine Abschaffung von Biokraftstoffen würde nach aktuellem Stand weder das Klima schützen noch den Hunger beseitigen.
Fleischsteuer für Tierschutz höher bewertet als für den Klimaschutz
Die Einführung einer Fleischsteuer wird immer wieder diskutiert. Wie die Bevölkerung auf diese Idee reagiert, zeigt eine neue Studie von Prof. Dr. Grischa Perino und Henrike Schwickert von der Universität Hamburg. Sie wurde jetzt im Fachjournal Nature Food veröffentlicht. An der Online-Umfrage nahmen 2.800 Bürgerinnen und Bürger teil. Sie sollten über eine ihnen zugeteilte Steuervariante entscheiden. Während eine Teilgruppe über eine Fleischsteuer für das Tierwohl abstimmte, befasste sich eine andere Untergruppe mit einer Fleischsteuer für den Klimaschutz. Ergebnis: Insgesamt 62 Prozent der Befragten stimmten einer niedrigen Steuer auf Fleisch zu. Die Zustimmung für eine Steuer zum Schutz des Tierwohls war mit 68 Prozent deutlich höher als die für eine Abgabe für den Klimaschutz (56 Prozent).
topagrar-Podcast "Weitergedacht": Kühe unter Strom – Agri-PV und Mutterkuhhaltung kombiniert
Photovoltaikanlagen in der Fläche sind umstritten. Ein Kompromiss könnte Agri-PV sein. In der neuesten Episode des topagrar-Podcasts Weitergedacht
stellt der Mutterkuhhalter Christian Knees aus Brandenburg das Konzept der Nutzung von Agri-PV in Kombination mit Mutterkuhhaltung vor und erklärt, warum er diesen Ansatz gewählt hat.
Modernisierung der Lehrwerkstätten Rind auf Haus Düsse
Die Landwirtschaftskammer NRW plant im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse im Kreis Soest die grundlegende Modernisierung ihrer Lehrwerkstätten für die Milchviehhaltung. Das Land NRW unterstützt dieses Projekt im Rahmen des Modernisierungspakets Berufliche Bildung mit 3,1 Millionen Euro. Im Rahmen dieser Modernisierung werden verschiedene Ställe errichtet. Dazu gehören neben einem Kälberstall mit unterschiedlichen Haltungsformen und tiergerechten Ausläufen verschiedene Konzepte zur Haltung von insgesamt 170 Milchkühen. Ein Digitalisierungsstall soll einen Einblick in das Zusammenspiel zwischen Mensch, Tier und Robotern bieten.