BRS News
Baden-Württemberg: Finanzielle Unterstützung bei Schutzimpfungen gegen die Blauzungenkrankheit
Um einen erneuten Seucheneintrag zu verhindern, ist unverändert die flächendeckende Impfung gegen die Blauzungenkrankheit dringend erforderlich. Der am 18. Juli für Baden-Württemberg erhaltene Freiheitsstatus soll ab September langfristig durch drei Impfzonen mit unterschiedlicher finanzieller Unterstützung der freiwilligen Schutzimpfungen weiter abgesichert werden
, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am 1. September. Die Unterstützung in der Impfzone 3 beträgt beim Rind unverändert 1,00 Euro je Impfung, in der Impfzone 2 verdoppelt sie sich auf 2,00 Euro je Impfung und in der Impfzone 1 steigt sie auf 3,50 Euro je Impfung.
Grüne Klebstoffe aus Molke
In der Milchindustrie fallen allein in Deutschland pro Jahr 12,6 Millionen Tonnen Molke als Nebenprodukt an. So entstehen bei der Herstellung eines Kilogramms Käse beispielsweise neun Kilogramm Molke. Sie wird teilweise weiterverarbeitet, etwa zu Trinkmolke mit Fruchtzusatz oder anderen Mischgetränken. Trennt man die in der Molke enthaltene Laktose sowie die Proteine ab, lassen sich diese ebenfalls nutzen, etwa als Rohstoff in der Pharmazie oder auch in Babynahrung. Fraunhofer-Forschende haben jetzt gemeinsam mit der TU Dresden ein Verfahren entwickelt, bei dem aus Molke wertvolles Ethylacetat in hoher Reinheit gewonnen wird. Dieses kann beispielsweise für die Herstellung umweltfreundlicher Klebstoffe verwendet werden und ersetzt damit das herkömmliche Ethylacetat aus fossilen Rohstoffen. Auch die aufwendige Entsorgung der bei der Molke-Verarbeitung entstehenden Melasse wird damit überflüssig.
Verbände sauer über Entwurf zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz
Mitte August hat das BMEL den Gesetzentwurf zum TierHaltKennzG vorgelegt und an die betroffenen Verbände zur Stellungnahme verschickt. Die sind sauer, weil Jahre lange Vorarbeit des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung, der sogenannten Borchert-Kommission, nicht aufgegriffen wurde. Eine Haltungskennzeichnung nützt überhaupt nichts, wenn nicht schnellstmöglich die versprochenen Anpassungen im Bau- und Immissionsschutzrecht angepackt werden
, kritisiert Dr. Nora Hammer, Geschäftsführerin des Bundesverbandes. Leider sind sich viele unserer Tierhalter sicher, dass es dem Landwirtschaftsministerium nicht wirklich um mehr Tierschutz geht, sondern um eine deutliche Reduzierung der Anzahl tierhaltender Betriebe
, legt Hammer nach. Für den Geflügelverband ist das Kennzeichen https://zdg-online.de/deutsche-geflugelwirtschaft-sieht-grose-lucken-im-gesetzesentwurf-zur-staatlichen-tierhaltungskennzeichnung/ ein Muster ohne Wert
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QS-Befunddatenmonitoring: Befunddateneinsicht jetzt auch für Rinderhalter
Neben Schweine- und Geflügelhaltern unterstützt QS nun auch Rinderhalter mit dem Befunddatenmonitoring. Seit dem 1. September 2022 steht den Rinder haltenden Betrieben die Ansicht ihrer Einzeltierbefunddaten in der QS-Datenbank zur Verfügung. QS entwickelt bereits Auswertungen aus dem Befunddatenmonitoring, die künftig den Tierhaltern anhand eines Infobriefs regelmäßig zugesendet werden sollen, um einen anonymen Vergleich mit anderen Rinderhaltern zu ermöglichen. Für die Rinderhalter sind die Befunddaten in der QS-Datenbank einsehbar, die der Schlachthof gemeldet hat. Die Befunde können einzeln oder als eine Zusammenfassung aller Tiere aufgerufen werden. Hierfür stellt QS den Tierhaltern eine Anleitung über das Aufrufen und Herunterladen der Befunddaten sowie eine Infografik zur Verfügung.
Die neue NRW Agrar-App
Wie wird das Wetter heute? Welche Termine und Fristen darf ich nicht verpassen? Wie hoch sind gerade die Preise für Schweine, Weizen oder Düngemittel? Mit der neuen NRW Agrar-App der Landwirtschaftskammer NRW finden Landwirtinnen und Landwirte sowie Gärtnerinnen und Gärtner die Antworten auf diese Fragen gebündelt an einem Ort.
Die NRW Agrar-App ist kostenlos für Android und IOS im jeweiligen App-Store verfügbar. Da es sich bei den Infodiensten um kostenpflichtige Angebote handelt, ist zur Freischaltung ein Nutzercode erforderlich. Wer einen Infodienst abonniert hat, findet unter www.landwirtschaftskammer.de/app ein Kontaktformular, über das der Nutzercode bestellt werden kann.
Ministerin Otte-Kinast: „Die Sommerweideprämie kommt 2023!“
Niedersachsen führt in der neuen EU-Förderperiode ab 2023 eine Sommerweideprämie für Milchkühe ein. Dies teilte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast in einem Gespräch mit Verbandsvertretern der Milchwirtschaft mit. Die Prämienhöhe beträgt 75 Euro je Milchkuh in der konventionellen Landwirtschaft sowie 51 Euro je Milchkuh in der ökologischen Landwirtschaft. Der Weidezeitraum wird für alle Betriebe einheitlich festgelegt: Möglich ist eine Förderung für Betriebe, die ihre Tiere vom 16. Mai bis zum 15. September für mindestens sechs Stunden pro Tag auf der Weide halten. Die Bemessungsgrundlage für die Zuwendung ist die Anzahl an Milchkühen, die im Weidezeitraum durchschnittlich gehalten wird. Außerdem ist den Weidetieren ein freier Zugang zu einer ausreichend großen und jederzeit zugänglichen Tränke zu gewähren. Eine Zufütterung auf der Weide ist untersagt. Pro Milchkuh müssen mindestens 2.000 Quadratmeter Grünland (davon 1000 Quadratmeter Weidefläche) zur Verfügung stehen. Der Weidegang muss auf Dauergrünland, Dauerweideland oder Wechselgrünland erfolgen. Die Antragstellung soll vollständig digital erfolgen und ab 2023 in den Sammelantrag (ANDI) integriert werden. Die erste Zahlung ist für Anfang 2024 vorgesehen.
Unterschiedliche Lysingehalte in proteinreduzierter Endmast
proteinmarkt - Bei sehr niedrigen Rohproteingehalten in der Endmast treten bei Mastschweinen häufiger Minderleistungen auf. Versuche mit starker Rohproteinreduzierung und unterschiedlicher Aminosäurenversorgung zeigen nicht immer eindeutige Ergebnisse. Reicht ein höherer Lysingehalt ab 80 kg Lebendgewicht aus, um möglichen Leistungseinbußen durch eine sehr niedrige Proteinversorgung vorzubeugen? Oder ist es ratsamer, den Proteingehalt in der Endmast erst ab 90 kg zu senken und den Lysingehalt nicht zu erhöhen? Und wie wirken sich unterschiedliche Aminosäurengehalte auf die Futterkosten aus? Diese Fragen wurden in einem Versuch der LWK Niedersachsen geprüft.
Verbände übergeben Brandbrief zur Schweinemarktkrise an Politik
Die Lage der Schweinehalter ist weiterhin unverändert schwierig, vor allem die Ferkelzüchter leiden massiv unter dem Preisdruck. Die Bauernverbände im Land und der Schweinezuchtverband hatten daher ihre Mitglieder dazu aufgerufen, unter dem Motto Gib der Krise ein Gesicht
ihre persönliche Geschichte darzulegen, warum sie kaum noch Perspektiven für die Zukunft sehen. Die dauerhafte Belastung unserer Schweinehalter ist nicht mehr tragbar
, erklärt der Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV) und Präsident des Schweinezuchtverbandes Hans-Benno Wichert bei der Übergabe des Brandbriefes an Martin Hahn (Grüne), Vorsitzender des Ausschusses für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, und CDU-Agrarsprecher Klaus Burger auf dem Schweinemastbetrieb von Familie Käppeler in Bingen (Kreis Sigmaringen). Jeden Tag schließen Berufskollegen die Stalltür, weil sich die Tierhaltung finanziell nicht mehr rechnet.
EAAP-Webinar-Reihe - kostenlos
EAAP bietet seit über 70 Jahren Programme zur Tierwissenschaft an. In diesem Jahr finden verschiedene Webinare mit Top-Referenten statt, die den Teilnehmern exklusive Insider-Informationen zu verschiedenen Tierwissenschaftsthemen bieten.
Teilnehmer erhalten Einblicke in die neuesten Forschungsergebnisse und erhalten Anregungen für die eigene Arbeit. Verbinden und vernetzen Sie sich durch eine Reihe von interaktiven Präsentationen, Diskussionen und Workshops. Erhalten Sie Updates zu den neuesten Ergebnissen und Meinungen zu Tierwissenschaften und Viehwirtschaft.
Die Kurse werden aufgezeichnet und stehen kostenlos zur Verfügung, z.B.:
- How to improve animal behaviour through breeding
- The fast growth of the Insects Industry
- Why and how to apply gene editing in animals?
- Novel genotyping solutions to consider trait-associated variants in animal improvement programs
- Feeding the Green Deal: Specialty Feed Ingredients’ Contribution to Environmental Sustainability
- Shearing & animal welfare: demanded by consumers, but are we prepared?
Tierhaltungskennzeichnungsgesetz: Fachlich unausgereift, viel zu hoher Aufwand, kein Zusatznutzen, Wettbewerbsnachteile für deutsche Schweinehalter
Ungewohnt deutliche Kritik übt die Trägergesellschaft der Initiative Tierwohl (ITW) am Referentenentwurf zum geplanten Tierhaltungskennzeichnungsgesetz (TierHaltKennzG). Den Entwurf hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) Mitte August den Fachverbänden zur Stellungnahme vorgelegt.
Der Referentenentwurf ist aus Sicht der ITW fachlich unausgegoren, in weiten Teilen lückenhaft, bürokratisch und überflüssig, heißt in der Stellungnahme, die top agrar vorliegt.