BRS News
EU-Parlament fordert einheitliche Tierwohlstandards
Gemeinsame Tierwohl-Richtlinien würden von den EU-Mitgliedstaaten zu unterschiedlich umgesetzt, beklagt das EU-Parlament – und fordert einheitliche Umsetzung statt verschärfter Regeln. Sie fordern klarere Regeln, die weniger Spielraum für Interpretationen lassen. Außerdem spricht sich das Parlament für eine bessere Unterstützung für Landwirte bei der praktischen Anwendung der EU-Tierschutzvorschriften aus. Die Rechtsvorschriften müssen in allen Mitgliedstaaten einheitlich und vollständig umgesetzt werden, anstatt sie zu verschärfen oder weiter auszudehnen. Die Überarbeitung der Tierschutzvorschriften sollte sich auf wissenschaftliche Daten, Folgenabschätzungen und einen tierartenbezogenen Ansatz stützen, heißt es in dem Text. Das Parlament warnt jedoch davor, dass Praktiken, die das Wohlbefinden der Tiere verbessern sollen, höhere Produktionskosten verursachen und die Arbeitsbelastung der Landwirte erhöhen können. Daher müsse den Landwirten ausreichend Zeit, Unterstützung, Ausbildung und Finanzierung zur Verfügung gestellt werden. Ferner sollte die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Landwirte auf dem globalen Agrarmarkt berücksichtigt werden.
Schließlich sprechen sich die Abgeordneten für einen verbindlichen EU-Rahmen für die freiwillige Kennzeichnung von Tierschutzprodukten aus, der einen praktischen Rahmen bieten, aber auch Raum für private Initiativen lassen würde.
Umfrage: Akzeptanz deutscher Milchviehhalter zur Digitalisierung in der Milchproduktion
In vielen Bereichen des Arbeitslebens ist in den letzten Jahren ein deutlicher Digitalisierungstrend erkennbar. Auch in der Landwirtschaft und konkret in der Milchproduktion nimmt die Digitalisierung mittlerweile einen hohen Stellenwert ein. So haben sich in der Vergangenheit verschiedene Produkte entwickelt, die häufig als Smarte Produkte
bezeichnet werden. Smarte Produkte sind Geräte, die mit dem Internet verbunden sind und selbstständig Informationen erfassen und weitergeben. Beispiele für die Milchviehhaltung sind Sensoren, die in der Gesundheitsüberwachung von Milchkühen eingesetzt werden: Sensorhalsbänder für Milchkühe, die eine Überwachung des Tierverhaltens ermöglichen, Lahmheitsdetektoren, welche die Lahmheit bei Kühen in Echtzeit erkennen können oder Sensoren, die im Pansen der Milchkuh die Temperatur, Bewegungs- und Verdauungsaktivität messen, stellen marktreife Produkte dar. Greta Langer (M. Sc.) von der Georg-August-Universität Göttingen beschäftigt sich im Rahmen ihrer Promotion mit der Digitalisierung in der Milchproduktion. Gemeinsam mit Dr. Christian Schaper erforscht sie die Akzeptanz und Nutzungsbereitschaft dieser smarten Produkte
unter Milchviehhaltern in der Praxis und bittet um Teilnahme an einer Umfrage. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert ca. 10 bis maximal 15 Minuten.
Wie werden Sauen für die Ferkelerzeugung gehalten?
Im Jahr 2020 gab es in Deutschland etwa 7.000 Betriebe, die Ferkel erzeugen. Bei insgesamt 1,8 Millionen Sauen hält jeder Betrieb im Durchschnitt etwa 254 Sauen. Die Zahl dieser Betriebe hat sich seit dem Jahr 2010 mehr als halbiert. Die wichtigsten Gründe dafür sind stark schwankende Preise für Ferkel und hohe Kosten für die Stallanlagen.
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft informiert über die Haltung der Sauen in Deutschland.
Medienpreis Tiergesundheit 2022: jetzt bewerben
Aktuell läuft die Ausschreibung für den "Medienpreis Tiergesundheit 2022. Noch bis zum 31. August können Journalist*innen Beiträge über www.impf-dein-tier.de einreichen. Ausgelobt wird der Preis in den Kategorien Gold, Silber und Bronze, insgesamt dotiert mit einem Preisgeld von 9.000,- Euro. Die Preisträger*innen werden durch eine Jury aus Tiermediziner*innen und Vertreter*innen des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. und des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte sowie zwei Journalist*innen (Publikums- und Fachpresse) ausgewählt.
Online-Seminar zur tierwohlgerechten Fütterung mit Insekten
Die Landwirtschaftskammer NRW lädt am Donnerstag, den 31.03.2022 von 10 bis 12 Uhr zur Online-Veranstaltung Tierwohlgerechte, nachhaltige und umweltschonende Fütterung mit Insekten – drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen?
ein. Die beiden Experten Dr. Jochen Krieg, Referent für Schweine-, Geflügel- und Pferdefütterung, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und Dr. Jonas Finck, Geschäftsführer madebymade, Pegau zeigen Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der Fütterung mit Insekten bei Schweinen und Geflügel auf und skizzieren die Wertschöpfung aus und mit Insekten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und dem Auftreten von Typ-2-Diabetes
Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem regelmäßigen Konsum von Milchprodukten und dem Auftreten von Typ-2-Diabetes bei koreanischen Erwachsenen wurde in einer Kohortenstudie mit 53.288 Teilnehmern auf der Grundlage der Health Examinees (HEXA)-Studie untersucht. Die koreanischen und australischen Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Männer mit einem regelmäßigen Konsum von Milchprodukten ein um 27 % verringertes T2D-Risiko haben im Vergleich zu denjenigen, die im Wesentlichen keine Milchprodukte konsumierten. Insbesondere der Konsum von Joghurt und Käse war bei Männern negativ mit dem Auftreten von T2D verbunden. Bei Frauen verringerte der tägliche Verzehr von einer Portion Joghurt das T2D-Risiko um 11 %. Weitere prospektive Studien seien erforderlich, um diese Zusammenhänge zu bestätigen.
Landwirtschaft im Umbruch!? Was bedeutet das für Ackerbau und Tierhaltung?
Faktoren wie ASP, Klimawandel, Artenvielfalt und eine neue Definition des Mensch-Tier-Verhältnisses werden maßgeblich zu einem Organisations- und Strukturwandel in der Wertschöpfungskette Lebensmittel beitragen. Sie setzen unsere Agrarbranche unter massiven Veränderungsdruck. Und zwar so anhaltend, dass die erwiesene Fähigkeit der Landwirtschaft zur Transformation auch in Zukunft erheblich gefordert sein wird. Auf der diesjährigen DLG-Wintertagung, die am 22. und 23. Februar in Münster und digital im Netz stattfindet, stehen neben aktuellen Themen der Schweine- und Milchviehhaltung gleich mehrere Veranstaltungen im Fokus. Lesen Sie dazu auch das Interview von Prof. Dr. Alfons Balmann, Direktor des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien. Hier geht es zur Anmeldung.
Gentechnik kann sich positiv aufs Klima auswirken
Eine neue Studie der Universität Bonn und des Breakthrough-Instituts (USA) zeigt, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen positiv auf die Umwelt und vor allem das Klima auswirken könnten. Die Ergebnisse belegen, dass der Einsatz solcher Pflanzen in Europa den Ausstoß schädlicher Treibhausgase erheblich reduzieren würde. Der Anbau von #GVO-Sorten könnte i.d. EU zu einer Emissionsverringerung von 33 Millionen Tonnen CO2 führen. Das entspricht rund 7,5 Prozent der gesamten jährlichen Emissionen der EU-Landwirtschaft.
Online-Seminar zum richtigen Umgang mit kranken und verletzten Schweinen
Im Rahmen des Netzwerk Fokus Tierwohl lädt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am 08.03.2022 von 19:00 Uhr - 20:30 Uhr zum Online-Seminar Der richtige Umgang mit kranken und verletzten Schweinen
ein. Dr. Carolin Holling vom Schweinegesundheitsdienst der LUFA Nordwest wird Tipps geben, wie man erkrankte Schweine erkennen kann, was bei der weiteren Behandlung beachtet und wann ein Tier von seinem Leiden erlöst werden muss.
Deutsche Nutztiere ernähren sich regionaler als der deutsche Verbraucher
BRS - Insgesamt 192,2 Mio. Tonnen Futtermittel wurden im Wirtschaftsjahr 2019/2020 an die in Deutschland lebenden Nutztiere verfüttert. Über 95 % dieser Futtermittel stammten dabei aus inländischer Erzeugung und wurden zum überwiegenden Teil auf den tierhaltenden Betrieben selbst erzeugt. Der Anteil importierter Futtermittel betrug 4,6 % des gesamten Futteraufkommens und bestand vornehmlich aus pflanzlichen Ölen und Fetten, Ölkuchen und Ölschrot aus Raps und Soja. Zum Vergleich: Der Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln liegt in Deutschland bei rund 88 %. Von den nach Deutschland importierten Sojabohnen und –schrot waren nach Angaben der IDH Sustainable Trade Initiative im Jahr 2019 46 % FEFAC-konform. Sie gelten somit als entwaldungsfrei, da sie aus Regionen stammen, die ein niedriges Entwaldungs-Risiko aufweisen, wie z.B. aus den USA.